Backstage - Kontrollverlust
(Texte von den SpielerInnen der Banda Agita)


Ich bin Max und schlüpfte zu Zeiten des Kontrollverlustprojekts in die Rolle des Juri. Knapp ein viertel Jahr nach letztem Gespieltem auf dem Club Szene Festival ( Jungentheatertreffen austausch erfahrungstrip) ist viel passiert und die Erinnerung irgendwie verschleiert, aber noch da. Jetzt also der Versuch einer Retrospektive. Ich beginne mich mit sehr unterschiedlichen Menschen einmal die Woche zu treffen. Meist ist die Stimmung gespannt, entspannt und höchst amüsant, in abwechselndem Spannungsverhältnis, irgendwer geht irgendwem mal tierisch auf den Geist, 2 Minuten später verlieren wir uns mit 3 anderen Lustigen in einem menschlichen Sandwichhaufen. Köperkontakt, Vertrauen solche Begriffe füllen sich mit Leben. Ich kann mich ausleben, kann Oma, Hund, Teppich und Arschloch spielen. Mehr und mehr arbeiten wir uns Richtung Stück, noch breit gefächert, unbestimmt. Dann aufreibende, lange Improvisationen so intensiv und echt, wie nie wieder. Ich krieg eine Vorstellung was schauspielern und Theater heißt, nehme Gefühle noch mit nach Hause, werd tatsächlich durch das Spielen nachdenklich. Gewinne nen Haufen interessanter Menschen, die ich sonst nie kennen gelernt hätte, johlenden Spaß mit gelegentlichen Ärgerspezialeffekts und Erkenntnisse wie eine Gruppe psychologisch zu Grausamkeiten, Demütigungen und Mord in der Lage ist. Der Versuch dies kopfmäßig durchzuspielen, schult mich selbst, macht mich sensibler und lässt mich eigene Gedanken besser hinterfragen.
Probenwochenenden haben längst begonnen und erreichen an Länge und Anstrengung eine klimatische Steigerung, welche gefährlich auf die erste Aufführung zusteuert. Es ist auch möglich, und nötig deswegen mal nicht Feiern zu gehen, wenn aber dann richtig. Nach dem Spielen, bei Proben und Aufführungen, werden oft gigantische Mengen an Glücksgefühlen ausgeströmt, welche erfrischend sind und das Fundament eines gelungenen Abends. Ich rauche mehr als, jemals zuvor in meinem Leben. In jeder freien Minute kann mensch mindestens ein halbes Dutzend Glimmstängel durch die Luft in die gierigen Rachen gleiten sehen. Die Hälfte ist geschnorrt, auch meine, zumindest in der Anfangszeit. Danke an dieser Stelle, ich war jung und brauchte den Tabak. Ermüdungserscheinungen grassieren. Der Nährboden für Unstimmigkeiten und Unkonzentriertheit. Philipp, quasi das Fundament für unser aus Kleckerburgen gebautes Stück, modelliert schließlich aus diesen, mit der immer mutgebenden Simone und der hoffnungsvollen Susi, endlich unsere Fabrik.
Ein Highlight ist die Probenfahrt nach Lychen, empfangen im Vorhinein, wie Hollywoodstars durch sämtliche Lokalzeitungen beginnt eine fröhliche, aufreibende Woche. Gute Stimmung, feuchtfröhlich, Proben die daran teils leiden.
Entschluss das ganze als Film zu gestalten. Zu bestimmten Zeiten hab ich kaum noch Lust, wieder in die Rolle dieses miesen sexistischen Dämons zu schlüpfen. Unkonzentriertheit und das Nichtbeenden von Szenen sorgen dafür, dass ich mühevoll in mir erzeugte Aggressionen, nicht richtig loswerde. Wir drehen in kalten Kellerräumen, draußen sind die schönsten Tage des beginnenden Sommers. Ungeduld, Stress, schöne Momente muss man sich suchen. Erfolge durch abgeschlossene Szenen tun allen gut. Alle kacken sich an und lieben sich.
Das Stück hat irgendwie Routine bekommen, auch wenn durch den Film Veränderungen vorgenommen wurden bleibt es auf Ewig das Selbe.
Am Ende ist das beste Gefühl etwas geschafft zu haben und nie wieder Kontrollverlust zu spielen. Ich hab Erfahrungen gewonnen, wie ich mich Ausdrücken kann, mit meinem Köper, meiner Stimme. Irgendwie fühl ich mich, als hätten sich unter anderem durch das Spielen, das Ausprobieren anderer Handlungs-, Rollenweisen, die festen Grenzen meiner nicht selbst gewählten Identität gelockert. Das ist so ziemlich das Beste, was ich mitnehme.
An alle, mit denen ich um das Stück herum eine Zeit verbracht habe, ein riesig großes Danke.
Bis baldsen !!

Maximilian Bub


Ich bin zum ersten mal in meinem Leben am S-Bahnhof Landsberger Allee ausgestiegen.
Gibt da ja nicht so viel.. aber eine stillgelegte Bierbrauerei aus roten Backsteinen. Ab und zu werden da anscheinend noch Partys gefeiert, außerdem sind die Wände geschmückt mit witzigen und einfallsreichen cut outs aus der streetart-szene. Hier also sollte unser Film gedreht werden. Ich weiß nicht, ob ich so ein Gebäude vor Augen hatte, als wir "unsere" Fabrik auf der Bühne der Schiller Theater Werkstatt nur mit Brettern, Metallrohren etc. angedeutet haben.
Aber diese Fabrik hier im Osten gefiel mir sofort.
Über Pfingsten (oder war es Himmelfahrt??) nahmen wir dort also unser Theaterstück "Kontrollverlust" auf. Es ist wichtig zu erzählen, dass wir keineswegs im sonnigen Hof oder wenigsten im relativ warmen ersten Stock
die Szenen drehten, sondern im Keller. Das bedeutete für uns fünf Tage lang so bei -500 grad in einer dunklen, feuchten, obskuren Höhle zu sitzen... . Um uns zwischen den Szenen ein bisschen aufzuwärmen, legten wir uns einfach alle aufeinander und bildeten einen Menschenhaufen (hoffentlich sieht man das später nicht im Film...).
Trotz aller schlechten Laune wegen der Kälte hatte ich Spaß wie selten in diesem Jahr. Wir arbeiteten bis zum umfallen: "diese Szene filmen wir jetzt von weitem, dann noch mal von rechts, ich will eure Gesichter dann noch mal von nahem...ok jetzt könnt ihr Pause machen!! Ach nein, doch nicht, auf der letzten Aufnahme sieht man den schatten vom Tonmann Micha auf der Wand. Alles noch mal von vorn!!".
Ich habe gelernt, wie mühsam und aufwendig so ein Filmdreh ist. Außerdem sehe ich im Kino jetzt besser hin und kann einfallsreiche Kameraperspektiven viel mehr würdigen. auf unsere Premiere am 13. Nov. bin ich sehr, sehr gespannt. Wir alle, glaube ich!

Olga Bach


Die Dreharbeiten zum Film Kontrollverlust haben mir ziemlich Spaß gemacht, da es mal ne neue Erfahrung für mich war statt vor dem Publikum mal vor der Kamera zu stehen. Spaß hat es mir natürlich auch gemacht, in dem ich mit der Gruppe zusammengearbeitet habe die ich ja nun seit drei Jahren kenne!
Es war eine anstrengende, lustige und erfahrungsreiche zeit für mich, die ich hoffentlich immer in Erinnerung behalten werde.
(sorry mehr fällt mir nicht ein.)

Agit - Selahattin Erdal


TON! ? LÄUFT?KAMERA! ...LÄUFT! Klappe zwei die Dritte! UUUUNNNNDDDD BITTE!!!

Das ist eigentlich einer der meist gehörten Sätze während den Filmaufnahmen gewesen. Vor Kontrollverlust hatten die Wenigsten von uns Erfahrung vor der Kamera. Ich erinnere mich an die Workshops, die wir vor den Filmaufnahmen hatten. Wir lernten in den Workshops den Unterschied zwischen dem Spielen vor Publikum auf einer Bühne und zwischen dem Spielen vor der Kamera.

Vor der Kamera braucht der Schauspieler seine Emotionen und Gedanken eigentlich gar nicht zu spielen, er muss sie einfach nur denken. Um auf diese Erkenntnis zu kommen, um das Spielen so weit herunterzusetzen verbrachten wir ganze Wochenenden auf der Probebühne des Grips Theaters. Wir sahen uns die gemachten Aufnahmen an und werteten sie aus und merkten, in welchen Situationen wir in den Rollen waren und wo wir einfach nur rausknallten.

Wir lernten was Schnittpausen sind, wie laut wir in den Rollen sprechen müssen und wie wichtig es ist, während den Dreharbeiten seine Haarfarbe nicht zu verändern.

Mit all diesem Wissen waren wir dann in der Fabrik bei 8-10 Grad und verwirklichten den Film Kontrollverlust. Die Fabrik ist kein Bühnenbild gewesen, somit war es auch einfacher, sich in die Lage zu versetzen. Das authentische Umfeld half uns die Rollen authentischer als auf der Bühne zu gestalten. Oftmals waren wir als Darsteller so vertieft in den Rollen, dass die Eskalationen in dem Film als teils-real empfunden wurden und die Emotionen am Boden lagen.

Durch die Konfrontation mit Ausnahmezuständen und Eskalationen während den Aufnahmen herrschte auch oftmals eine angespannte Stimmung, doch das gemeinsame Biertrinken nach dem Dreh brachte uns dann schließlich zurück zur Realität und die Rollen wurden aus uns verbannt.

Ersan Aygün


Mmmhh... Anekdoten - mir fällt da vor allem die Kälte und Nässe ein, und dass Susi uns mit ihrem Positivfeedback total geholfen hat. Außerdem haben wir permanent gegessen und die Praktikanten (Simone!!!) hatten auch immer was Leckeres parat - ansonsten wäre ich wahrscheinlich gestorben - ach und natürlich der Kaffee: ohne Ende und ständig.

Nach den Drehaufnahmen war ja immer Party und nachts hat man dann von "Ton?" - "läuft!" , "Kamera?" - "läuft" - "Klappe die soundsovielte..." - "Und bitte!" geträumt. Zwischendurch gab?s dann auch nette Momente wenn man zum Beispiel Sali zum Paletten schleppen bewegen will (" Ey man, lass dat doch die Weiber mach'n dafür sind sie doch da!"), von Yassin ständig mit Papierschnipseln beworfen wird oder von Olga und Danae hört, wie anstrengend es doch ist, ein Kabel zu putzen - alten Faulpelze;-). Unser Umkleideraum wurde auch manchmal zur Minidisko umfunktioniert wo ich dann die Kälte raustanzen konnte und man auch mal zwei Stunden mit Fine auf dem Fensterbrett in der Mittagssonne verquatschen kann. Ansonsten gab's natürlich auch immer wieder Schminkgewusel, Hektikumziehstress und Leute die irgendetwas ganz schnell brauchten - doch der Film macht das locker wett.

Anne Roth


Als Vorbereitung auf den Film haben wir erstmal das Spielen vor bzw. für die Kamera geübt. Im Gegensatz zur Bühne muss beim Film viel weniger "übertrieben" werden, d.h. das Spielen muss so natürlich wie möglich rüber kommen.

Zum Beispiel kann man viel leiser sprechen, dafür ist es noch viel mehr als auf der Bühne wichtig "drin zu sein" ,weil die Distanz zwischen Spieler und Publikum durch die Kamera zum Teil extrem verringert wird.

Für mich (und ich glaub für viele andere auch- an dieser Stelle ein Gruß an den lieben Sali) war es am Anfang sehr schwer, nicht in die Kamera zu gucken und so zu tun als wäre sie überhaupt nicht da- nicht ganz so einfach wenn die Kamerafrau, der Tontechniker, der Lichtmensch und die Regieassistenz nur einen Meter von dir entfernt stehen und alle Augen auf dich bzw. deinen Mitspieler gerichtet sind.

Naja und nach vielen Probenwochenenden und Stunden des Trockenübens waren wir dann "filmreif" - mehr oder weniger jedenfalls. Und dann kam auch schon der erste Drehtag.

Und mein erster Gedanke, als ich zum ersten mal durch diese alte Fabrik gelaufen bin, war einfach nur: geillllll!!!!!

Das war genau der Ort, den ich mir beim Spielen auf der Bühne vorgestellt hatte: kaputt, muffig, riesig, furchtbar unübersichtlich und unheimlich cool. Letzteres leider im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir haben einen Großteil des Filmes im Keller der Fabrik gedreht und da war es wirklich .........kalt!

Vor allem Miri hatte darunter zu leiden, weil sie in vielen Szenen auf dem Boden liegt- aber dank zerstückelten Isomatten und der viel gerühmten Zwiebeltechnik (tausend Klamotten übereinander anziehen) hat sie auch das überlebt- zumindest in der Realität.

Und natürlich haben wir jede freie Minute auf dem kaputtem Sperrmüllsofa im Innenhof verbracht um Sonne zu tanken .Von den freien Minuten gab es dann meistens doch nicht ganz so viele, denn oft war man bei einer Szene dann doch irgendwie halb im Hintergrund zu sehen auch wenn man nicht aktiv gespielt hat und musste dann halt doch beim Drehen dabei sein.

Unser Aufenthaltsraum war im oberen Teil der Fabrik gelegen damit genug Licht zum Schminken, Umziehen etc. vorhanden war. Dort stand auch das (dank Susi und Simone) immer volle "Buffet" - denn den ganzen Tag schauspielern macht auch unheimlich hungrig!!!

Allerdings habe ich bestimmt die Hälfte der Drehzeit gebraucht um den Weg von dort zum Drehort zu finden und manchmal bin ich dann statt im gesuchten Keller z.B. in einem Raum mit riesigen kaputten Kesseln oder in einem dunklen Korridor gelandet.

Das Schauspielern vor der Kamera macht viel Spaß, ist aber noch viel durchgeplanter als auf der Bühne, weil der Kameraausschnitt und vieles mehr berücksichtigt werden müssen

Tja und wenn dann die zwanzigste Klappe einer Szene gedreht wird ,die eigentlich nur zehn Sekunden dauert, weil immer noch irgendwas nicht stimmt, irgendeiner zum Beispiel dann doch wieder zu lachen anfängt- ich gebe zu da war ich so manches mal kurz vorm Verzweifeln, vor allem wenn ich selbst diejenige war, an der es lag!

Aber letzten Endes hat ja doch alles ganz gut geklappt, vor allem natürlich dank unser vielen Helfer, die sich viel Zeit und Geduld für dieses Projekt genommen haben und mindestens genauso viel - wahrscheinlich eher noch viel mehr- Arbeit hinein investiert haben.

Der dreh war zwar anstrengend, aber auch sehr spannend, interessant und lustig und deshalb wollen wir das nächste Stück- wenn möglich - wieder verfilmen.

Ich freue mich schon riesig auf den fertigen Film und natürlich auf die vielen, bestimmt sehr lustigen Verpatzer.

Vanessa Einbrodt


Ich fand das Projekt "Kontrollverlust" sehr spannend. Zwischendurch war es sehr anstrengend, sowohl das Theaterstück als auch das Drehen.
Im Allgemeinen konnte ich mich immer auf meine MitspielerInnen verlassen.
Im Laufe der Entwicklung wurde die Handlung immer klarer und auch die Ernsthaftigkeit des Themas. Auch war mir am Anfang nicht bewusst, dass wir eine so heftige Reaktion beim Publikum herforrufen würden. Mir hat es immer gemischte Gefühle bereitet, wenn ich ganz dicht bei mir Menschen schniefen, weinen oder auch lachen gehört habe in ein und der selben Situation.
Leider habe ich von der Handlung nur die Hälte mitbekommen, da ich nun einmal eine Leiche gespielt habe. Deshalb freue ich mich nun umso mehr, mir den Film ansehen zu können, weil ich dann die Wirkung nachvollziehen kann.

Miriam Noemie Ritter


Kontrollverlust ist eine Eigenproduktion des Jugendclubs "Banda Agita". Das Stück wurde aus vielen einzelnen Geschichten und Erfahrungsberichten entwickelt, um ein möglichst authentisches Stück auf die Bühne zu bringen. Durch die gemeinsame Stückentwicklung, die Probenfahrt und die Intensität des Stückes wure auch das Vertrauen und der Zusammenhalt der Gruppe immer größer. Dadurch haben wir es geschafft, ein realitätsnahes Stück zu zeigen, das beim Publikum sowohl starke Betroffenheit, als auch Ängste hervorrief. Mit den anschließenden Gesprächsrunden nach jeder Vorstellung gab es für die Zusachauer Gelegenheit, das geracde Erlebte zu reflektieren. Es war für uns sehr wichtig, gemeinsamn über die teils heftigen Gefühlsregungen des Publikums zu sprechen.

Roxana Karow


Nach Saisonanfang 2006 standen wir, die Banda Agita, vor der Frage um was sich unser nächstes Stück dreht. Wir hatten viele Vorschläge, wie Aids, Tod, Gruppenzwang usw. Wir wollten auf jeden Fall was Ernsteres als unser vorhergehendes Stück -gute Teenies, schlechte Teenies-.
Durch viele Impros, die entweder gefilmt oder mitgeschrieben wurden, gab es irgendwann ein Gerüst für das Stück. Jetzt wurden die Improvisationen zielgerichteter. Bald kam es dann auch zur Rollenverteilung, wobei jeder nur ein paar Charakterzüge bekommen hat ZB. aggressiv oder ruhig, wir mussten dann in eigenen Rollenbiographien unsere Rolle finden und konnten so viele Ideen und Wünsche verwirklichen.
Danach kam dann bald das Textbuch, was für uns sehr interessant war, weil wir das Stück richtig sahen, jeder wusste zwar um was es geht, aber jetzt war es endgültig.
In den Winterferien sind wir dann mit allen nach Lychen gefahren, um so richtig zu proben. Wir schliefen in einem Haus, kochten jeden Tag und fast jeder probte mindestens 8 Stunden am Tag. Es hört sich erstmal anstrengend an, war es auch, aber trotzdem war es schön, außerdem hat es die Gruppe unheimlich zusammengeschweißt. Wann ist man schon 24 Stunden am Tag zusammen.
Man findet einfach Kleinigkeiten über andere Menschen raus, die so beim Proben in Berlin nicht entstehen würden, wie zB. wer ist ein Morgenmuffel und wer nicht...
Trotz der Anstrengungen gingen die Tage schnell vorbei, da wir auch abends immer noch zusammen saßen und am Morgen schon wieder, kam die Müdigkeitsphase erst als wir in Berlin waren.
Nach der Probenfahrt war es dann nicht mehr lange hin bis zur Premiere. Die Stimmung wurde immer gespannter. Die Premiere war ein voller Erfolg. Wichtig für uns und für die Zuschauer danach waren die Diskussionsrunden, die sich um das Stück und das Thema handelten.
Abgesehen davon war jede Aufführung für uns spannend, auch wenn wir alles schon konnten, irgendwas ist immer anders, es fehlt ein Requisit, jemand stolpert oder man vergisst einfach seinen Text. Trotz der Patzer war es eine Bestätigung für uns, dass es niemand der Zuschauer bemerkt hat.
Zwischen der ersten und zweiten Aufführungsphase wurde das Stück verfilmt. Es war für uns alle eine neue Erfahrung, es wurde nur ein bisschen am Text verändert, trotzdem war es für interessant den Unterschied zwischen Film und Spielen zu erfahren. Wir drehten in einer alten Brauerei, die sehr schön war, jedoch war es sehr kalt. Wir bibberten die ganze Zeit.....

Nach dem Film hatten wir dann noch mehr Aufführungen, auch die waren wieder anders, weil wir durch den film gelernt haben noch minutiöser zu spielen. Es waren bei dem Dreh nicht mehr nach großer Spielweise gefragt sondern nach kleinen Feinheiten.

Im Allgemeinen war - Kontrollverlust- ein sehr interessantes Stück. Viele Emotionen die vorkamen hat man selber schon erlebt.
Es war erschreckend zu merken, zu was jeder Mensch fähig ist.
Viele Situationen waren mir bekannt, oder Geschichten, die man schon mal gehört hat.
Wir erzählen jetzt eine Geschichte
Die Geschichte ist echt
Ist sie nicht
Ist sie doch
Es ist eine Geschichte aus vielen Geschichten
UND DIE SIND WAHR
(Anfang des Stückes)

Josefine Krause

Kontrollverlust.. In ein paar Tagen ist endlich die lang ersehnte Premiere. Wenn ich zurück denke, spüre ich schon die Kälte die, in die nicht sehr dicken, Klamotten Elinors drängen. Nach dem 5 tagigen Dreh lag ich mit Fieber und einer Blutvergiftung zuhause. Aber trotz alle dem hab ich die Tage im Keller der Brauerei sehr genossen auch wenn ich (glaub ich) ziemlich rumgezickt habe, weil ich ständig nur in die Sonne wollte!
Die Fabrik hat mir sehr gefallen und ich hätte sie gern mehr erforscht doch dafür blieb keine Zeit und sie war an manchen Orten, glaub ich, auch nicht ganz sicher. Die Filmerfahrung hat mir gezeigt, dass ich Theater lieber mag...oder das 5 Tage einfach zu wenig sind für 90 Minuten Film! Dennoch fand ich es war die Erfahrung wert und bin sehr gespannt wie der Film ist. Die vielen gemeinsamen Stunden mit dem ?Team? waren sehr amüsant und haben uns sicher noch mehr zusammengeschweißt. Ich hoffe grad, dass das alles nicht zu negativ klingt , denn die Drehtage bleiben mir eher als eine schöne und wichtige Erfahrung in Erinnerung. So, das reicht jetzt. Wenn?s noch mehr wird, ließt es erst recht niemand!

Danae Reuben-Shemia: Elinor